In den Wintermonaten ist die Wendelsteinhöhle wegen Vereisung, Schnee und nicht zuletzt aus Naturschutzgründen für Besucher geschlossen. Fledermäuse verbringen dort in der Abgeschiedenheit und Ruhe der Höhle ihren Winterschlaf. Im Auftrag der Naturschutzbehörde unternahmen zwei erfahrende Höhlenforscher am vergangenen Wochenende eine Fledermauszählung und mussten sich dazu den Eingang in die Wendelsteinhöhle erst einmal mühsam freischaufeln (Foto).

Foto: Gertrud Keim
Der viele, innerhalb kurzer Zeit gefallene Schnee im Januar habe den Eingang komplett dicht gemacht, so dass so gut wie kein Luftaustausch stattfand und die Höhle in den vorderen Teilen nicht wie sonst üblich heruntergekühlt wurde, so Höhlenforscher Werner Zagler. Aus diesem Grund finde man in der Höhle bisher kaum Eisbildungen vor, folgert der Experte. „Dadurch, dass es während des Tages sehr warm war, war die Höhle tropfnass“, berichtet Zagler weiter. Im Schauhöhlenbereich wurden bei der Forschungstour keine Fledermäuse gesichtet. Erst im unerschlossenen Teil der Wendelsteinhöhle dokumentierten die Höhlenforscher zwei „Große Mausohren“ und eine „Bartfledermaus“. Im sog. neuen Teil werden weitere Exemplare vermutet, daher werden Bergsteiger dringend darum gebeten, die Höhle derzeit nicht zu betreten.

„Großes Mausohr“ in der Wendelsteinhöhle. In den Wintermonaten halten die Fledermäuse dort ihren Winterschlaf ab. Bei jeder Störung verbrauchen die Tiere überlebensnotwendige Energiereserven.