Erster Sommertag in Sicht

Aktuelle „Schneelage“ auf dem Wendelstein. Quelle: foto-webcam.eu

Derzeit sind wir gefühlt weit vom Sommer entfernt. Die Sonne macht sich sehr rar und es hat letzte Nacht bis auf etwa 1000 Meter herunter geschneit. Der Wendelstein hat sich mal wieder in sein Winterkleid gehüllt und der Gipfel präsentiert sich alles andere als frühlingshaft.

Aber ab morgen gelangt die eingeflossene Kaltluft unter Hochdruckeinfluss und erwärmt sich mit reichlich Sonnenunterstützung von Tag zu Tag. Das Schönwetterhoch ULLA bringt nicht nur den Vätern an ihrem Ehrentag Sonne, sondern bleibt uns auch über das Wochenende hinaus erhalten. Ab Sonntag berechnen die Wettermodelle in den Tälern Werte bis 25°C, das wären in diesem Jahr die ersten Sommertage in der Region. Auf dem Wendelstein werden die 20°C angepeilt. Dann sieht es hoffentlich bald so aus 🙂

Wendelstein-Wunschwetter für das Wochenende. Archivfoto: Claudia Hinz

Morgenstimmung

Nach tagelangem Dauergrau mit immer wieder Schneefällen auf dem Gipfel gab es heute morgen einen Lichtblick in Form einer herrlichen Morgenstimmung. Das ist der Auftakt einer kurzen Frühlingsperiode, die morgen auf dem Gipfel bis 15°C bringt. Am Sonntag dann der Absturz in alte Schneemuster.

Für alle, die kein Schnee mehr ersehen können, gibt es eine zu einem hohen Prozentsatz zutreffende Bauernregel: Mitte Mai – Winter vorbei 😉

Alpenglühen. Quelle: foto-webcam.eu

Aprilwetter

Die letzten Tage zeigte sich das Wetter typisch launisch für die Jahreszeit. Das Winterkleid der Berge wechselte mit Gewittern und schönen Mammatuswolken (hier erklärt). Diese wechselhaften Aprillaunen hielt Michael Schmuck von Feldkirchen-Westerham aus in Richtung Wendelstein geblickt im Bild fest.

Fotos und Video: Michael Schmuck

Wintereinbruch

„Verschnupfte“ Wendelsteindohle. Foto: Sepp Kirchhuber

Etwas verschnupft reagiert die Wendelsteindohle auf den erneuten Wintereinbruch. Nicht, dass das unnormal wäre, aber nach den schon recht warmen Tagen der letzten Wochen hat man sich schnell an die frühlingshaften Temperaturen gewöhnt.

In den letzten Jahren waren Wintereinbrüche im Frühling seltener geworden. Besonders im März 2022 wurden viele Sonnenscheinrekorde geknackt und der Frühling kam in Siebenmeilenstiefeln daher.

Aber normaler ist dieser März, der durch den Kampf der Jahreszeiten geprägt ist. Die Kaltluft des sich auflösenden Polarwirbels liegt über Russland und Skandinavien und streckt immer wieder seine Fühler zu uns aus. Gleichzeitig liegen über Nordwestafrika, den Kanaren und der iberischen Halbinsel schon sehr warme Luftmassen, die bei entsprechenden Wetterlagen ebenfalls angezapft werden können. Da Deutschland in der Mitte der Jahreszeitenkampfzone liegt, kann das Wetter in wenigen Tagen sehr gegensätzlich sein und innerhalb kürzester Zeit von frühlingshaft warm und sehr kalt wechseln. Und wie es aussieht, gibt sich der Winter in diesem Jahr nicht so schnell geschlagen und weitere Wintereinbrüche werden folgen …

Felsenschläferin und Saharastaub

Die sog. Felsenschläferin auf dem Weg zum Wendelstein. Foto: M. Ostertag

Durch die sehr milden Temperaturen der letzten Tage ist der Schnee insbesondere auf der sonnigen Südseite des Berges extrem dahin geschmolzen, so dass auch die sog. Felsenschläferin im Wendelsteiner Kessel wieder ihr Gesicht zeigte. Die Skulptur findet man entlang des Brannenburger Künstlerweges, der vom Talbahnhof der Zahnradbahn über die Mitteralm bis zur Bergstation führt. Geschaffen wurde sie von Christine Schauerte von der Neuen Künstlerkolonie Brannenburg.

Aktuell zieht Saharastaub über Europa, so dass sich der fürs kommende Wochenende vorhergesagte Schnee am Berg auch etwas rot färben könnte. Die Wandersaison am Wendelstein muss noch etwas warten.

Intensives Purpurlicht über dem Wendelstein

Quelle: foto-webcam.eu

Gestern Abend hielten die Webcams am Wendelstein nicht nur einen atemberaubend schönen Sonnenuntergang fest, sondern etwas später auch intensives Purpurlicht.

Im Gegensatz zu Morgen- oder Abendrot an Wolken ist Purpurlicht als zarter purpurfarbener Lichtschein bei wolkenlosem klarem Himmel zu sehen. Wenn die Sonne 2-6° unter dem Horizont steht, wird das Sonnenlicht von kleinsten Staubpartikeln in der Stratosphäre gestreut. Je mehr dieser Aerosole vorhanden sind, desto intensiver ist das Purpurlicht.

Vermutlich ist der Auslöser der Vulkan Schiveluch in Kamschatka, der vor einer Woche eine Eruptionsserie hatte, bei der die Asche sehr hoch geschleudert wurde. Vor allem das ausgestoßene Schwefeldioxid kann sich, wenn es zu hoch liegt, um ausgewaschen zu werden, sehr lange halten, sich über tausende Kilometer hinweg ausbreiten und für intensive Purpurlichter sorgen.

Quelle: foto-webcam.eu

Eisig

Die Schneefälle der letzten Tage und Morgentemperaturen von -8°C lassen den Wendelstein sehr eisig aussehen, wie die Bilder von Sepp Kirchhuber zeigen.

Trotz inzwischen fast einem Meter Schnee ist leider kein Skibetrieb möglich, denn Windspitzen bis 125km/h haben den Schnee sehr stark verfrachtet und auf dem Gipfel wurde die Lawinenwarnstufe 3 ausgerufen. Insofern ist auch für alle Tourengeher Vorsicht geboten.

Fotos: Sepp Kirchhuber

Wetterwarnung

Aktuell rechnet der DWD oberhalb 1.000 m mit 30 – 80 cm Neuschnee. Durch kräftigen Nordwestwind sind allerdings starke Verwehungen zu erwarten. Durch die stürmischen Winde werden die Schneemengen am Wendelstein an manchen Stellen meterhoch aufgetürmt. Anderswo schaut hingegen der blanke Fels heraus. Diese ungünstigen Bedingungen dürften die Geduld der Skifans auf den ersehnten Skibetrieb am Wendelstein bis auf Weiteres noch auf die Probe stellen. Die Lawinenlage kann sich entsprechend verschärfen. Zum Lawinenwarndienst

Archivaufnahme vom Wendelsteiner Kessel. Im Bereich der sog. Kesselgalerie kommt hier die Schneeschleuder der Wendelsteinbahn zum Einsatz, um die Zahnradbahn-Trasse von den Schneeverfrachtungen zu befreien.