Lieder vom Wendelstein

Wendelstoa-Lied
Text und Komponist: Michael Froschmeyer

Als Hymne des Wendelsteins gilt sicherlich das Wendelsteinlied, oder auch „Der Wendelstoa“ genannt. Dieses wurde auf mehreren alten Postkarten verewigt und ist auch heute noch – wenn auch häufig in abgewandelter hochdeutscher Version – in einigen regionalen Liederbüchern zu finden. Sollte jemand die bayrischsprachige Textversion besitzen, würde ich diese gern ergänzen.

Wendelstein-Lied (Hochdeutsche Version)
1. In Bayerns Alpenkranz, im lichten Sonnenglanz,
da ragt ein Berg empor in lichten Höhn.
Seit meiner Kinderzeit ist’s eine Seeligkeit,
wenn ich den Berg von weitem nur kann sehn.
Er ist im Bayernland wohl jedermann bekannt
doch fragt’s mich wer er sei? Ich sag’s Euch glei:

Refrain:
Er ist mein Wendelstein, mein Herz g’hört ihm allein,
es grüßt die grüne Au des Himmels Blau.
Wo’s Bergvolk heimlich lauscht, der Wildbach niederrauscht,
Almrosen blühn am Rain am Wendelstein.

2. Stehst Du auf seinen Höhn und siehst die Sonn aufgehn,
da schlägt dir’s Herz so laut in deiner Brust.
Du haltst es nimmer aus und laßt an Juchzger aus,
vor lauter Seeligkeit und lauter Lust.
Das ist die schönste Pracht, die hat der Herrgott gmacht
und fragts mi, wer er sei, ich sag’s Euch glei:

Refrain

3. Fährst Du hinab zu Tal, grüßen Dich überall
im frischen Morgentau die Weiden grün.
Der helle Glockenklang, der Senn’rin froher Sang
schallt Dir entgegen dann mit heit’rem Sinn.
Da wird mein Herz so weit und spürt koa Traurigkeit,
wirfst noch a Blick in’d Höh und schreist Juchhe!

Leb wohl mein Wendelstein, dir g’hört mein Herz allein,
dich grüßt die grüne Au des Himmels Blau.
Leb wohl, mein Bayernland, dem ich weih Herz und Hand,
hüte mein Heimat-Rain, mein Wendelstein.


Das Edelweiß vom Wendelstein
von Hugo Strasser

Der Münchener Hugo Strasser ist eigentlich für Jazz- und Swing bekannt. Den Schlager „Das Edelweiß vom Wendelstein“ komponierte er in der Nachkriegszeit. In einem Interview mit dem Bayrischen Rundfunk erzählte er davon: „Damals war diese Schnulzenzeit, in der z. B. der Werner Scharfenbergerdie „Blaue Grotte“ und solche Sachen geschrieben hat. Ich dachte mir:“Menschenskind, der Werner hat da einen Erfolg nach dem anderen.“ Ichkannte damals einen Redakteur von der Münchner „Abendzeitung“ und mit dem zusammen habe ich beschlossen, auch so etwas zu machen. Wir komponierten dann „Das Edelweiß vom Wendelstein“. Das wurde ein Riesenschlager mit vielen Hunderttausend verkauften Schallplatten. Monatelang ist dieses Lied damals gelaufen: eigentlich viele Jahre lang. Viele Schallplattenfirmen haben das dann auch nachgemacht. Ich habe jedenfalls gut daran verdient und mir damit mein Haus bauen können.“

Das Edelweiß vom Wendelstein Wendelstein-2652012
Erblüht am Felsenhang
Ich trag sein Bild in mir
Mein ganzes Leben lang

Das Edelweiß vom Wendelstein
Hat unser Glück geseh’n
Wie war die Zeit mit Dir
So wunderschön

Du gingst in die Ferne
Ich blieb zurück
Nun frag ich die Sterne
Nach unser’m Glück

Das Edelweiß vom Wendelstein
Ist wie mein Herz allein
Wann werden wir wie einst
So glücklich sein

Von den bunten Blumen in den Bergen
Gefällt mir eine nur allein
Denn es ist die Schönste in den Bergen
Das Edelweiß vom Wendelstein

Das Edelweiß vom Wendelstein
Hat unser Glück geseh’n
Wie war die Zeit mit Dir
So wunderschön


Vis a vis vom Wendelstein
Text: Kurt Feltz, Musik: Ernst Fischer

„Vis a vis vom Wendelstein“ stammt aus dem Jahre 1949 und wurde als nebenstehendes Notenblatt ausschließlich in der russischen Besatzungszone verkauft. Nach diesem Song ist auch eine Wandertour benannt. Die Route vis-à-vis vom Wendelstein beginnt am Oberen Sudelfeld und führt über die Wendelsteinalmen auf den Gipfel.

Wendelstein-2452012Vis a vis vom Wendelstein
gibt so viele Tändelein,
denn ein süßes Mägdelein
vom Wendelstein
das sagt nicht nein.
Doch aus diesen Tändelein
Vis a vis vom Wendelstein
werden oft die Bändelein,
die Bändelein zu zwein.

Sie schenkt Dir Edelweiß,
damit das Städtel weiß,
daß dich das Mädel heiß
wie keinen andern liebt
(und sein Herz Dir auch gibt).

Vis a vis vom Wendelstein
gibt so viele Tändelein,
denn kein süßes Mägdelein
vom Wendelstein
sagt nein.

Auf Bergeshöhn
ist’s doppelt schön,
wenn zärtlich man sich küßt
und die Welt dabei vergißt.
Für dich mein Schatz
kenn ich den Platz
wo niemand uns mehr stört und uns hört …


Unserer lieben Frau vom Wendelstein 
Text: Dr. Korbinian Ettmayr (1840 – 1904)

Am Wendelstein ein Kirchlein steht,
Da drinnen ich am liebsten bet‘,
Maria ist dort gar so gut
Bei ihr wird mir so froh zu Mut‘.

Grüß Gott, sag‘ ich, komm‘ ich zu ihr,
Grüß Gott, sagt sie gar lieb zu mir.
Bei ihr ist‘s mir, als wär‘ ich z‘Haus
Und schau getrost in d‘Welt hinaus.

O Mutter lieb vom Wendelstein,
Bei Dir möchte‘ ich auf ewig sein;
Drum führe mich vom Erdental
Den steilen Weg zum Himmelssaal.


Die Wilderer vom Wendelstein
Die 3 Z’widern (2006)

Refrain:
Da Wilderer vom Wendelstoa des war a Bursch mit Schneid
Er war a Mannsbuid wir a Baam den Maderln eahna Freud
Da Wilderer vom Wendelstoa der war bei uns bekannt
Glei mehra wia da Kine no im ganz’n Bayernland

Auf’n Tanzbod’n drunt im Wirtshaus hota an Burschn sauba aufgmischt
Denn sie ham auf eahm an Zorn g’habt , weil die Madl’n auf eahm fliag’n
Wia ra Schütznkönig wor’n is ,war da Förster 2.ter Sieger
Des wer i dir nia vergess’n ,des werst von mir hoam zoiht kriag’n

Refrain
Mit sein Stutz’n drinn im Rucksack ,schleicht er in die dunkle Nacht naus
Und es treibt’n wieda ausse, in den Förster sei Revier
Seine Aug’n de ham a Feuer ,und sei Bluat kocht wir a Lava
Wenn die Leidenschaft so groß werd , kon a Wuidschütz nix dafür

Refrain
Hollaro jo jodarodijüttijo Hollaro jo jodarodijüttijo
Hollaro jo jodarodijüttijo Hollaro jo jodarütijo

Vor da oid’n Sennerhütt’n hot auf eahm da Förster g’lauert
Hot scho so lang in verdacht g’habt , daß er zu seim Töchterl kimmt
Ohne Warnung hot a g’schoss’n , hot a junges Leb’n ausglöscht
Und a s’Madl woant se d’Aug’n aus , dort wo jetzt des Marterl steht.

Refrain
Hollaro jo jodarodijüttijo Hollaro jo jodarodijütt


Der Wendelstoa 
Text und Musik: Johann Hager

Glaubt mir, dass i oft moa
triari, triarai traira,
über mein´ Wendelstoa
triari trara,
geht mir koa andrer Platz
trarairai traira.
Er ist mein grösster Schatz
traraitraira, trallera
trallera trallerallerallera
Tralle, trararara
tralle tralle tralle trarara trallera!

Drob’n, da thiat’s mi freu’n
triari, triarai traira,
singa und juhhe schrein
triari trara,
drob’n, wo’s kloa‘ Kircherl steht
trarairai traira.
und’s Wölkerl umageht

Wenn i‘ erst aussi schau‘
triari, triarai traira,
wo’s Lüfterl is schö‘ blau
triari trara,
sieh‘ die Stadt, di schö‘
trarairai traira.
mit die zwoa Kirchtürm‘ steh‘!

Dort is der Kini z’Hais
triari, triarai traira,
schaugt wohl in d’Berg‘ oft ’naus
triari trara,
sollt‘ amol kemma ‚rei‘
trarairai traira.
wur‘ ihm nit z’wider sei


Das Gipfelkreuz vom Wendelstein
von Takeo Ischi (2009)

Das Gipfelkreuz am Wendelstein
das hat schon viel geseh‘n
viel Freud und Leid zu jeder Zeit
rufen Berg und Höh‘n

Die Felsenwand aus Schnee und Eis,
die will bezwungen sein.
Und wer das schafft, der streichelt stumm,
das Gipfelkreuz vom Wendelstein.

Das Gipfelkreuz vom Wendelstein
Das bleibt für alle Zeit
Der Diamant im Alpenland
Steht für die Ewigkeit

Und ist der Mensch auch reich und stolz
Dort oben ist er klein
Mit Dankbarkeit betrachtet er
das Gipfelkreuz vom Wendelstein.



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