Wintereinbruch

„Verschnupfte“ Wendelsteindohle. Foto: Sepp Kirchhuber

Etwas verschnupft reagiert die Wendelsteindohle auf den erneuten Wintereinbruch. Nicht, dass das unnormal wäre, aber nach den schon recht warmen Tagen der letzten Wochen hat man sich schnell an die frühlingshaften Temperaturen gewöhnt.

In den letzten Jahren waren Wintereinbrüche im Frühling seltener geworden. Besonders im März 2022 wurden viele Sonnenscheinrekorde geknackt und der Frühling kam in Siebenmeilenstiefeln daher.

Aber normaler ist dieser März, der durch den Kampf der Jahreszeiten geprägt ist. Die Kaltluft des sich auflösenden Polarwirbels liegt über Russland und Skandinavien und streckt immer wieder seine Fühler zu uns aus. Gleichzeitig liegen über Nordwestafrika, den Kanaren und der iberischen Halbinsel schon sehr warme Luftmassen, die bei entsprechenden Wetterlagen ebenfalls angezapft werden können. Da Deutschland in der Mitte der Jahreszeitenkampfzone liegt, kann das Wetter in wenigen Tagen sehr gegensätzlich sein und innerhalb kürzester Zeit von frühlingshaft warm und sehr kalt wechseln. Und wie es aussieht, gibt sich der Winter in diesem Jahr nicht so schnell geschlagen und weitere Wintereinbrüche werden folgen …

TV-Tipp: BR Landfrauenküche am Wendelstein

Am heutigen Montag, 20. März 2023 zeigt die BR Sendung „Landfrauenküche“ herrliche Aufnahmen vom Besuch und den Dreharbeiten im oberbayerischen Inntal. Während Gastgeberin Agnes Jaud aus Nußdorf ihr vegetarisches Landmenü mit Delikatessen vom eigenen Hof vorbereitete durften die übrigen vier Bäuerinnen bei bestem Bergwetter einen Ausflug mit der Zahnradbahn auf den Wendelstein unternehmen. Zu sehen heute um 20.15 Uhr im Bayerischen Fernsehen. Die Folge ist außerdem in der BR Mediathek abrufbar.

Webcambilder Februar 2023

Der Februar war zu warm bei (zumindest in den Bergen) ausgeglichene Niederschlagsbilanz und die Sonne machte vor allem auf den Bergen fleißig Überstunden. Häufig schaute der Wendelstein aus dem Nebel heraus und hatte wunderschönes Wetter. Auch der Schnee hielt tapfer durch, auch wenn ihm Sonne und Wärme das Leben oft schwer machten. Insofern war der Wendelstein fast immer eine weiße Trauminsel 😉

Zum Monatsende sorgte dann ein astronomisches Ereignis für interessante Bilder: Die schnellere Venus überholte am Himmel den Jupiter, wobei sich beide eng annäherten.

Nachfolgend die besten von den Webcams festgehaltenen Bilder im Februar.

Quelle: foto-webcam.eu

Feuerkugel und Venus-Jupiter-Treffen

Sternschnuppe neben dem Wendelstein. Quelle: foto-webcam.eu

Gestern Abend hielt die Webcam Hochries eine helle Sternschnuppe genau neben dem Wendelstein fest. In der Astronomie wird solch ein besonders helles Meteor, der heller als die hellsten Planeten am Himmel ist (gestern Venus und Jupiter, die sehr eng beieinander standen) als Feuerkugel bezeichnet. Im Gegensatz zu den weniger hellen Sternschnuppen, die nur die Größe von Staubkörnern (ab etwa 0,1 mm Größe) haben, handelt es sich um massivere Körper (über 1 cm), die bisweilen auch als Meteorite auf die Erdoberfläche fallen können.

Gestern Abend standen Jupiter und Venus eng beieinander. Quelle: foto-webcam.eu

Meteorologischer Frühlingsanfang

Zwar scheint der Frühling beim heutigen Blick auf die Wendelstein Webcams aktuell noch weit entfernt, dennoch beginnt am 1. März meteorologisch der Frühling. Während sich im Tal längst schon die ersten Krokusse als Frühlingsboten zeigten wird es am Berg wohl noch etwas dauern. Mit der heutigen Fotocollage aus dem Archiv möchten wir schon etwas Vorfreude auf Aurikel, Schusternagerl & Co. verbreiten.

Felsenschläferin und Saharastaub

Die sog. Felsenschläferin auf dem Weg zum Wendelstein. Foto: M. Ostertag

Durch die sehr milden Temperaturen der letzten Tage ist der Schnee insbesondere auf der sonnigen Südseite des Berges extrem dahin geschmolzen, so dass auch die sog. Felsenschläferin im Wendelsteiner Kessel wieder ihr Gesicht zeigte. Die Skulptur findet man entlang des Brannenburger Künstlerweges, der vom Talbahnhof der Zahnradbahn über die Mitteralm bis zur Bergstation führt. Geschaffen wurde sie von Christine Schauerte von der Neuen Künstlerkolonie Brannenburg.

Aktuell zieht Saharastaub über Europa, so dass sich der fürs kommende Wochenende vorhergesagte Schnee am Berg auch etwas rot färben könnte. Die Wandersaison am Wendelstein muss noch etwas warten.