Gedicht zur Wendelinkapelle

Wendelinkapelle Abendrot

Foto: Claudia Hinz

D’Kapelle drobm am Wendlstoa
Gedicht von Sebastian Gerbl sen.

300 Jahr und am Anfang ganz alloa,
stehts drobm d’Kapa’in am Wendlstoa,
aus Bretta und mit Stoa erbaut,
Sie friedlich übas Land naus schaut
Ois Zeichen großer Frömmichkeit,
erbaut aus Dank von Bauersleut.

Bei Schweiß und Plag, so konn man song,
Hamms d’Bretta üban Berg nauf trong,
fürn Hl. Wendelin dem Schutzpatron
weil’s d’Rössa wieda gfundn ham.
’s war domoois g’wiss a harte Zeit,
koa Übafluss a so wie heit.

Hot Sturm und Wetta übawundn
bei Schnee und Regn, koa Schonung g’fundn.
Sie is‘ imma wieda hergricht worn, von Leut
nach Schaden durch den Zahn der Zeit.
Sie stehts jiatzt drobm, so fein und sauber
und fängt uns ei, mit seinem Zauber.
Als Zeichen gilts weitum bekannt,
ein Kleinod fürs ganz Bayernland.

300. Geburtstag der Wendelin-Kapelle

Wendelstein-2212018

Gipfelkapelle und Gipfelkreuz. Foto: Claudia Hinz

Die Wendelin-Kapelle auf dem Wendelsteingipfel feiert in diesem Jahr den 300. Geburtstag und ist damit das älteste Gebäude am Wendelstein.

Vorgeschichte
Zu Beginn des 18. Jahrhunderts, als die Bewohner dieser Gegend noch als leibeigene oder freie Bauern das Land bewirtschafteten, waren sie hauptsächlich auf die Arbeitskraft von Pferden angewiesen. Deshalb weideten sie ihre Rösser im Sommer auf den Almen, damit sie trittsicher in den Bergen wurden. Dabei geschah es, dass dem Bayrischzeller Sixtbauern Georg Klarer auf den Dorfer Almen unterhalb des Wendelsteins zwei Jungrösser verloren gingen. Nach langem Suchen gelobte Klarer dort eine Kapelle zu errichten, wo er seine Rösser lebend wiederfindet. Kurze Zeit später wurden die Rösser auf dem Gipfel des Wendelstein weidend von den Almen aus gesehen. Sie wurden eingeholt und unverletzt zu den Almen zurückgeführt.

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