Kunst aus der Steinzeit in der Wendelsteinhöhle gefunden

Zum zweiten Mal wurden in Deutschland Zeichen steinzeitlicher Höhenkunst entdeckt. Bereits 2015 stießen Archäologen im oberfränkischen Landkreis Bamberg auf eine mit zahlreichen Gravuren verzierte Grotte.

Und nun wurde bei einer Exkursion in einer neu entdeckten Kammer der nicht-öffentlichen Schachtzone der Wendelsteinhöhle eine erneute Sensation entdeckt: Höhlenmalerei, in welcher wahrscheinlich Jäger, ihre Hunde und Gämsen verewigt sind. Die Zeichnungen sind Forschern zufolge etwa 10.000 Jahre alt und wurden nicht, wie die meisten Höhlenkunstwerke von „Höhlenmenschen“ angefertigt, welche in den Höhlen lebten. Aufgrund der Höhe der Wendelsteinhöhle waren die Künstler eher Jäger, welche sich getroffen und in der Höhle Schutz gesucht haben. Vielleicht war es für diese auch eine Art Behausung in der Jagdsaison, da die gefährliche Besteigung des Berges sicherlich große Anforderungen an die Jäger stellte.

Die Wendelsteinhöhle wurde demnach nicht erst 1864 von einem Bürger aus Bayrischzell entdeckt, sondern war schon in der Steinzeit bekannt. Da die als Karsthöhle entstandene Felsnische in dem massiven, durch Gebirgsbildung stark zerklüfteten Wettersteinkalk ständigen Veränderungen ausgesetzt ist, war dieser verborgene Teil der Höhle vermutlich damals besser zugänglich und konnte leicht als Unterschlupf genutzt werden.

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