Österlicher Wüstengruß

Sichtrückgang auf dem Wendelstein am Freitag Nachmittag zwischen 15 und 18 Uhr. Quelle: foto-webcam.eu

Ab Freitag Nachmittag zog eine ausgeprägte Saharastaub-Wolke nach Süd- und Mitteleuropa. Innerhalb weniger Stunden ging die föhnbedingte sehr gute Fernsicht auf ein Minimum zurück, als hätte man eine milchiggraue Decke über die Alpen gelegt.

Verantwortlich war ein riesiger Tiefdruckkomplex, dessen Zentren vom Atlantik westlich und nordwestlich von Großbritannien über die Iberische Halbinsel bis nach Westafrika reichte. Dadurch gelangten wir in eine südwestliche Strömung, mit welcher nicht nur sehr warme Luftmassen, sondern eben auch Saharastaub zu uns gelangte. Aufgrund großer Winde wurde der Sand aufgewirbelt und eine kompakte Wolke über die Alpen hinweg nach Deutschland sowie angrenzende Nachbarländer verfrachtet (→ siehe Animation).

Durch die dicke Wolke, welche kaum noch die Sonne hindurch ließ, stiegen die Temperaturen am Ostersamstag auch nicht über 25°C wie vorhergesagt, sondern „nur“ auf 22°C in den Tälern und 9°C auf dem Wendelstein.

Am heutigen Ostersonntag haben sich dank Kaltfrontdurchzug zwar große Teile der Saharastaubwolke verflüchtigt, so richtig sauber wird die Luft allerdings erst nach den morgen erwarteten Regenfällen.

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